Die Hochwasserereignisse der letzten Jahre haben deutlich gemacht, wie wichtig vorbeugender Hochwasserschutz ist.
Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz hat das Hochwasserschutz-Aktionsprogramm 2020 aufgestellt, dessen Ziel eine Verringerung des Schadenspotenzials und die Gewährleistung eines ausreichenden Hochwasserschutzes bis zum Bemessungshochwasser (HQ100) ist. Im Juni 2013 wurde das Programm zum Aktionsprogramm 2020plus erweitert. Erreicht werden soll der bestmögliche Hochwasserschutz durch die Kombination von:
- natürlichem Rückhalt
- technischem Hochwasserschutz
- Hochwasservorsorge
Broschüre des StMUV: Bayerisches Gewässer-Aktionsprogramm 2030
Ein Teilaspekt der Strategie zum Hochwasserschutz sind Flutpolder, die dem technischen Hochwasserschutz zugeordnet werden.
Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz arbeitet momentan an der Realisierung eines Flutpolderkonzeptes für Bayern.
DWA-Themenband Flutpolder
Die DWA-Arbeitsgruppe WW 1.3 "Flutpolder" hat sich intensiv mit der Thematik beschäftigt und Anfang 2014 einen Themenband "Flutpolder" veröffentlicht.
Folgende Themen stehen im Mittelpunkt:
- erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit im Zuge der Genehmigung von Flutpoldern
- Planungshilfen zur Berücksichtigung der Umweltbelange
- Handlungsweisen zur Berücksichtigung der Landnutzung und Entschädigung
- Empfehlungen zur Vereinheitlicheung bei Konstruktion und Bemessung
- Einheitliche Vorgaben für Betrieb und Unterhalt
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Kleine Hochwasserrückhaltebecken
Kleine Hochwasserrückhaltebecken sind definiert als Stauanlagen, die bei größeren Hochwasserereignissen den Unterliegern Schutz bieten sollen. Sie werden ebenfalls dem technischen Hochwasserschutz zugerechnet. Kleine Hochwasserrückhaltebecken sind wichtige Bestandteile des integrierten Hochwasserschutzes an Gewässern III. Ordnung. Unterhaltspflichtig sind meist die Gemeinden, wobei andere Regelungen möglich sind.
Im Hochwasserfall ist die Funktionsfähigkeit der kleinen Becken von entscheidender Bedeutung. Deshalb werden sowohl bei Planung und Bau als auch bei Betrieb und Instandhaltung hohe Anforderungen an Baufirmen und Betreiber gestellt.
DWA Merkblatt M 522
Häufig besteht in der Praxis Unsicherheit, ob kleine und kleinste Stauanlagen überhaupt unter die Normreihe DIN 19700 und die dort verwendete Klassifizierung fallen. Um hier Klarheit zu schaffen, hat die DWA den Entwurf eines neuen Merkblatts vorgelegt. Das Merkblatt M 522 enthält Empfehlungen für die formale Untergrenze von Stauanlagen und gibt Hinweise zu Planung, Bau und Betrieb kleiner Stauanlagen.
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